Altes Stadthaus Neu-Isenburg (Verwaltungs-und Wohnbau)
Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.
(Truffaut)
Ein Hauptproblem dieser Aufgabenstellung war, die denkmalgeschützte Bausubstanz städtebaulich herauszuarbeiten. In der ehemaligen Hugenottensiedlung Neu-Isenburg hat selbstverständlich das erste ev.-luth. Schulhaus historische Bedeutung. Die Aufgabe wurde gelöst, indem eine glasgedeckte Halle zwischen Schulhaus und dem ehemaligen Stadthaus hindurchgeschoben wurde und somit die Dimensionen und Konturen der historischen Substanz deutlich wurden. Gleichzeitig vermittelt das als glasgedeckte Halbtonne ausgebildete Dach zwischen den unterschiedlichen Dachformen auf eigenständige Art und Weise und macht die Nutzung als Galeriegebäude im öffentlichen Straßenraum durch die Zäsur evident.
Neben einem räumlichen Konzept mußte in dem Wettbewerb eine angemessene Nutzung entwickelt werden (keine Vorgaben).
Nach der Wettbewerbsentscheidung sollte das Projekt durch einen privaten Investor errichtet werden und wurde demgemäß mehrfach hinsichtlich einer stärker renditeorientierten Vermarktung überarbeitet. Dieser Überarbeitung fielen auch das historische "Alte Stadthaus" und zwei Kastanien zum Opfer.
Von dem historischen Stadthaus verblieb nach Abstimmung mit der Denkmalpflege nur eine Rekonstruktion der Fassade. Das wesentliche Entwurfselement, die Glashalle, die die historische Dimension verdeutlichte, blieb erhalten und wird durch die Stadtwerke genutzt.
Es ist von entscheidender Bedeutung, daß parallel zu einem Wettbewerb bereits das Nutzungskonzept klar definiert ist.