Wohnanlage Ahlumer Siedlung, Wolfenbüttel
Mir scheint, im wirklichen Geschmack hält sich ein sittliches Arkanum verbogen. Deshalb würde ich auch sagen, Ästheten verstehen so wenig von den Dingen des Geschmacks, weil sie das Problem von der falschen Seite angehen. Eben nicht von der sittlichen.
(Jacob Burghardt)
Im Vorgriff auf die städtebauliche Neuordnung des Quartiers Ahlumer Siedlung in Wolfenbüttel ( Städtebau) wurden zwei Prototypen entwickelt und realisiert. Sinn und Zweck der Neuordnung war, die homogenen Strukturmerkmale (Alters- und Sozialstruktur) durch neue Gebäude zu verbessern und damit die Revitalisierung des Quartiers zu gewährleisten.
Die bestehenden Gebäude mußten aufgrund ihrer baulichen Merkmale in sozialer und energietechnischer Hinsicht als nicht zeitgemäß klassifiziert werden. Die Sanierungskosten verhielten sich auf den Quadratmeter bezogen analog zu den Neubaukosten.
Vorgeschlagen wurden klar und einfach konturierte, 3-geschossige Haustypen mit Dachgeschoss (Zweispänner) mit jeweils analogen Wohnungstypen (Homogenität im Gebäude, Heterogenität im Block).
Lediglich in dem Flugdachgeschoss wurden leichte Grundrissvariablen angeordnet (Penthouse ohne Luxus).
Der entwurfliche Ansatz der klaren und einfachen Gestaltung, - das einzelne Haus ist nichts, das Ensemble alles - , wurde auch bei der Fassadengestaltung (geputzte Lochfassade) konsequent weitergeführt.
Die prognostizierten Kosten konnten eindeutig eingehalten werden. Dieses war u. a. dadurch möglich, daß der Auftrag an einen Generalunternehmer aus Bremen erteilt wurde, der wesentlich unter dem örtlichen Preisgefüge lag.
Auf diese Art und Weise konnte der inhaltliche Ansatz, gut nutzbaren Wohnungsbau zu sozial verträglichen Preisen zu errichten, eingehalten werden.