Der Name hat einen Klang , seit fast 100 Jahren .
Eine Dynastie .
Wie hatten sie anfangs ihr Geld gemacht ?
Mit Senf , mit Erbsen . mit Mehl ?
Ist doch egal .
Er war Vorsitzender des Kulturkreises eines Industriellenverbandes .
Kultur ist eben ein wesentlicher Imagefaktor .
Um dieses vorzuleben , war er auch Kunstsammler geworden.
So begann er nach dieser großen deutschen Wende , die doch vielen eine so glückliche Zukunft versprach , dieses Entwicklungsland in jeder Hinsicht mit seiner kulturellen Invasion zu beglücken ,
Kunst am Bau
Da war das Projekt von dem Architekten Heller gerade recht . war es doch eines der ersten und größten am Ort mit einem imposanten Bauherrn .
Als also dieser Herr Schwaetzker seine Emissäre aussandte , seine Zielsetzung übermittelte
und um einen Termin bat , wollte sich keiner der „;;Manager „ dem widersetzen .
Nein , sie fühlten sich geehrt .
Dieser Herr Schwaetzker hatte alle großen Bauvorhaben im Visier und beim ersten Meeting beobachtete Heller , wie seine viel angeseheneren Kollegen im gebückten eilfertigen Gang ihre Projekte präsentierten .
Dieser Mann war ja schließlich nicht nur ein Multi , sondern ein Multiplikator mit Einfluss .
Manchmal saß er selbstgefällig lächelnd an Kohls Seite , später bei Angie .
Es sah so aus als hätten sie vorher gerufen :
“ Mein rechter , rechter Platz ist frei , ich wünsche mir den Schwaetzker herbei „
Bei der ersten Konzeptbesprechung überraschte er mit einer Phalanx von Kunsthistorikern und Industriellen , die den Besprechungssaal mit dilettanter Kompetenz überfüllten .
Heller verstand von dem Kulturchinesisch kein Wort , aber alle nickten und applaudierten .
Die Manager des Bauherren verstanden auch nichts applaudierten pflichtgemäß trotzdem .
Bei dem Namen klatscht man eben automatisch .
Da Heller nichts verstand , wagte er es in seiner bodenlosen Naivität , völlig unziemliche Fragen zu stellen , z.B. nach dem Bezug zwischen Bauwerk .und Kunstvorschlag .
Schwaetzker war so etwas nicht gewohnt .
Am Ende der selbstverliebten „one –man show“ fragte er suggestiv in die Runde :
„Gibt es noch Vorschläge zu meinem Konzept , Herrn Heller frage ich nicht , der ist ja anderer Meinung „
Applaus .
Heller war wieder der Querulant .
Den Platz kannte er seit der 1. Schulklasse .
„Warum musst Du immer anecken „ hatte seine harmoniesüchtige Mutter immer gemäkelt .
Dann holte Schwaetzker wieder aus :
„Kommen wir notwendigerweise zum wirtschaftlichen Teil . wir brauchen für Vorbereitung und Durchführung des Konzeptes 400.000 € . „
Die Kunsthistoriker rechneten schnell ihren Anteil aus , die Manager des Bauherrn nickten
gefällig und der großgewachsene „kleine“ Heller verstand die Welt nicht mehr .
Qualität hat eben ihren Preis und Geld spielte bei der Präsentation des besseren politischen Systems auf allen Ebenen keine Rolle .
Heller musste die Kunststandorte erarbeiten und Schwaetzker schickte seine Künstlerliste .
Jeder Künstler sollte für seinen Vorschlag 10.000 € bekommen .
Da blieb noch reichlich Geld für die Organisatoren übrig , satte 300.000 € .
Heller machte sich wieder unbeliebt , wenn er den Managern seines Bauherrn sagte :
„Sie werfen 400.000 Euro zum Fenster hinaus .“
„Das wird jetzt so gemacht „ , war die Antwort .
Es kam der Tag der Jurysitzung .
Schwaetzker kam mit der Elite seiner Industriellen und Kunsthistorikern . Von den 10 Künstlern kamen gerade 4 , um ihre Werke zu erläutern .
Der gescheiterte Malerfürst aus der Schweiz brachte 2 Originale aus dem Bestand und auf Hellers Frage , wonach er den opulenten Preis ermittelt habe , antworte dieser :
„Nach Quadratzentimetern „
„Dann hätte ich das Bild gerne halb so groß „ antwortete Heller ,
„ weil es dann nur die Hälfte kostet und besser aussieht „
Schwaetzker stieg die Zornesröte ins Gesicht .
Der verhinderte Schweizer Malerfürst zog von dannen , erhielt für seine vor Jahren gemalten Bilder die Präsentationsgebühr von 10.000 € .
Wenn er das noch ein paar Mal machen würde , hätte er das Geld für die Bilder drin , ohne sie verkauft zu haben .
Dann kam ein Fotograf , der die 4 . Ausfertigung eines Fotos , das er schon 3 mal verkauft hatte , anbot .
Ein junger Künstler , der unbekannteste von allen , aus der ostdeutschen Provinz hatte sich wirklich Gedanken gemacht , Ort und Lichteinfall studiert , daraus liebevoll Vorschläge erarbeitet und wurde zum Lichtblick der Veranstaltung .
Die Künstler Faerk und Sten Warwin aus New York kamen nicht , sondern ließen sich durch die Galeristin Gudrun Grässlich vertreten , die von Schwaetzker mit „Bussi-Bussi“ begrüßt .
„Was schlägt denn Herr Faerk vor „ fragte Heller
Frau Grässlich griff in ihre Tasche und zog einen Katalog hervor , der einen abgegriffenen Eindruck machte .
„Das ist hier auf Seite 52 abgebildet „
10.000 Euro Bearbeitungsgebühr für eine alte Katalogseite .
Frau Grässlich war unerschütterlich davon überzeugt , dass dieser alte Ladenhüter für die neuen Bundesländer gerade gut genug sei.
Heller bemerkte bei den Managern seines Bauherren erste Zeichen der Irritation .
Schwaetzker blieb unbeirrt .
Das waren ja alles Nebenkriegsschauplätze .
Jetzt holte er aus und hielt eine Laudatio auf Sten Warwin , den bedeutenden Lichtkünstler aus New York und welche Mühe es ihn gekostet hätte diesen Künstler von Weltformat für dieses Projekt zu gewinnen .
Frau Grässlich rollte tatsächlich Pläne aus .
Da waren in Hellers Planvorlagen etwas ungelenk mit Filzstift 5 farbige Striche gezogen , 5 Lichtleisten je 25 m lang sollten für 1,7 Mill. Euro die Eingangshalle verzieren .Im Kopf rechnete Heller den Preis pro Meter aus , dann hob Schwaetzker zu einer nicht endend wollenden Huldigung dieses Vorschlages aus und lobte die ungeheure Innovationskraft des Vorschlages .
Stille .
Die Manager des Bauherren schienen beeindruckt ,
Die Kunsthistoriker und Industriellen applaudiertem .
Schwaetzker lehnte sich selbstzufrieden und siegessicher zurück .
Die Sache schien angesichts der allgemeinen Zustimmung gelaufen .
Deswegen erschien es ungefährlich , dass Heller , der ewige Querulant , dieser fleischgewordene Stinkstiefel , noch etwas sagen dürfte :
„Ich weiß nicht , wer diese 5 ungelenken Striche gemacht hat , aber derjenige hat den Bau nicht gesehen oder die Pläne nicht verstanden . Es tut mir leid aber man sieht die Lichtleisten nicht .
Sie verschwinden fast gänzlich hinter den Treppenläufen „
Kann man von einer Galeristin verlangen , dass sie Pläne lesen kann .
Dumm gelaufen .
Der Präsident der Konzernniederlassung , der Herr Adlung , der bisher vornehm geschwiegen hatte , überwand seine diplomatische Zurückhaltung und sagte :
„Herr Heller hat leider recht , man sieht die Kunst eigentlich nicht „
Der Immobilienchef Neu , dessen Nase immer in die richtige Richtung zeigte , eine sog. Wind- oder besser Drehnase ., spürte die Richtungsänderung und begann , - vorsichtig verpackt - , mit verbalen Verrenkungen Zweifel zu äußern , die man als Hauch von Kritik deuten konnte .
Schwaetzker geriet in die Defensive , seine Vasallen übten sich in verbaler Hilflosigkeit , die in dem äußerst intelligenten und plausiblen Vorschlag endete , Heller könne ja die freischwingende Treppe über 8 Geschosse abreißen lassen, sie sei eben falsch konzipiert und dann wären ja die 5 Leuchtstoffröhren zu sehen .
Frau Grässlich saß wie ein sprachloses Häufchen Elend in der Ecke .
Jetzt ging es nur noch darum , das Puddinggesicht des Herrn Schwaetzker zu wahren .
Wie lautet da die goldene Brücke : Überarbeitung .
Schwaetzker blieb keine andere Wahl .
Zu seinen Leistungen für die 400.000 € zählte auch das Protokoll , das 14 Tage später mit der Quintessenz eintraf :
„Der Bauherr beauftragt nach einstimmiger Auffassung der Jury Sten Warwin mit Erstellung von 5 Lichtleisten für 1,7 Mill. Euro .“
In seiner ihm eigenen Selbstüberschätzung und Allmachtsvorstellung hatte er einfach Kraft seines Namens das Gesprächsergebnis verfälscht .
Der Präsident der Konzernniederlassung , der sich vom Fliesenleger hochgearbeitet hatte , verlor die Contenance :
„Der spinnt wohl total . Ich kaufe doch keine Lichtleisten , die ich auch im Supermarkt kaufen kann , für 1,7 Mill. Euro und dann kann man sie noch nicht einmal sehen .
Heller , Sie machen jetzt ein neues Konzept , aber der junge Künstler , der sich Gedanken gemacht hat , der sollte dabei sein . „
Heller antwortete : „ Ok , aber nehmen Sie doch noch das Foto für 20.000 €“
„Na gut“
Schwaetzker bekam seine 400.000 € incl. Künstlerhonorar für die Organisation eines total missglückten Kunstwettbewerbs .
Sten Warwin , seit langem schwer krank und seit Jahren nicht mehr arbeitsfähig , hat von alle dem gar nichts mit bekommen und starb kurze Zeit später .
Ob Schwaetzker noch eine Lichtplastik zum Vorzugspreis erhalten hat , ist nicht bekannt .
Bei bestimmten Anlässen sitzt er immer noch mit seinem Puddinggesicht , stets seine Selbstzufriedenheit ausstrahlend , rechts eben unserer Angie .
Bei den anderen Großprojekten konnte er seine Konzepte realisieren .
Die sehr renommierten Architekten mit dem gebückten Gang sprachen hinterher von einer ungeheuren Sachbeschädigung .
Zu guter Letzt :
Das Foto wurde Jahre später für ca. 1,0 Mill. € bei Sothebys versteigert ,
Kunst am Bau
Da war das Projekt von dem Architekten Heller gerade recht . war es doch eines der ersten und größten am Ort mit einem imposanten Bauherrn .
Als also dieser Herr Schwaetzker seine Emissäre aussandte , seine Zielsetzung übermittelte
und um einen Termin bat , wollte sich keiner der „;;Manager „ dem widersetzen .
Nein , sie fühlten sich geehrt .
Dieser Herr Schwaetzker hatte alle großen Bauvorhaben im Visier und beim ersten Meeting beobachtete Heller , wie seine viel angeseheneren Kollegen im gebückten eilfertigen Gang ihre Projekte präsentierten .
Dieser Mann war ja schließlich nicht nur ein Multi , sondern ein Multiplikator mit Einfluss .
Manchmal saß er selbstgefällig lächelnd an Kohls Seite , später bei Angie .
Es sah so aus als hätten sie vorher gerufen :
“ Mein rechter , rechter Platz ist frei , ich wünsche mir den Schwaetzker herbei „
Bei der ersten Konzeptbesprechung überraschte er mit einer Phalanx von Kunsthistorikern und Industriellen , die den Besprechungssaal mit dilettanter Kompetenz überfüllten .
Heller verstand von dem Kulturchinesisch kein Wort , aber alle nickten und applaudierten .
Die Manager des Bauherren verstanden auch nichts applaudierten pflichtgemäß trotzdem .
Bei dem Namen klatscht man eben automatisch .
Da Heller nichts verstand , wagte er es in seiner bodenlosen Naivität , völlig unziemliche Fragen zu stellen , z.B. nach dem Bezug zwischen Bauwerk .und Kunstvorschlag .
Schwaetzker war so etwas nicht gewohnt .
Am Ende der selbstverliebten „one –man show“ fragte er suggestiv in die Runde :
„Gibt es noch Vorschläge zu meinem Konzept , Herrn Heller frage ich nicht , der ist ja anderer Meinung „
Applaus .
Heller war wieder der Querulant .
Den Platz kannte er seit der 1. Schulklasse .
„Warum musst Du immer anecken „ hatte seine harmoniesüchtige Mutter immer gemäkelt .
Dann holte Schwaetzker wieder aus :
„Kommen wir notwendigerweise zum wirtschaftlichen Teil . wir brauchen für Vorbereitung und Durchführung des Konzeptes 400.000 € . „
Die Kunsthistoriker rechneten schnell ihren Anteil aus , die Manager des Bauherrn nickten
gefällig und der großgewachsene „kleine“ Heller verstand die Welt nicht mehr .
Qualität hat eben ihren Preis und Geld spielte bei der Präsentation des besseren politischen Systems auf allen Ebenen keine Rolle .
Heller musste die Kunststandorte erarbeiten und Schwaetzker schickte seine Künstlerliste .
Jeder Künstler sollte für seinen Vorschlag 10.000 € bekommen .
Da blieb noch reichlich Geld für die Organisatoren übrig , satte 300.000 € .
Heller machte sich wieder unbeliebt , wenn er den Managern seines Bauherrn sagte :
„Sie werfen 400.000 Euro zum Fenster hinaus .“
„Das wird jetzt so gemacht „ , war die Antwort .
Es kam der Tag der Jurysitzung .
Schwaetzker kam mit der Elite seiner Industriellen und Kunsthistorikern . Von den 10 Künstlern kamen gerade 4 , um ihre Werke zu erläutern .
Der gescheiterte Malerfürst aus der Schweiz brachte 2 Originale aus dem Bestand und auf Hellers Frage , wonach er den opulenten Preis ermittelt habe , antworte dieser :
„Nach Quadratzentimetern „
„Dann hätte ich das Bild gerne halb so groß „ antwortete Heller ,
„ weil es dann nur die Hälfte kostet und besser aussieht „
Schwaetzker stieg die Zornesröte ins Gesicht .
Der verhinderte Schweizer Malerfürst zog von dannen , erhielt für seine vor Jahren gemalten Bilder die Präsentationsgebühr von 10.000 € .
Wenn er das noch ein paar Mal machen würde , hätte er das Geld für die Bilder drin , ohne sie verkauft zu haben .
Dann kam ein Fotograf , der die 4 . Ausfertigung eines Fotos , das er schon 3 mal verkauft hatte , anbot .
Ein junger Künstler , der unbekannteste von allen , aus der ostdeutschen Provinz hatte sich wirklich Gedanken gemacht , Ort und Lichteinfall studiert , daraus liebevoll Vorschläge erarbeitet und wurde zum Lichtblick der Veranstaltung .
Die Künstler Faerk und Sten Warwin aus New York kamen nicht , sondern ließen sich durch die Galeristin Gudrun Grässlich vertreten , die von Schwaetzker mit „Bussi-Bussi“ begrüßt .
„Was schlägt denn Herr Faerk vor „ fragte Heller
Frau Grässlich griff in ihre Tasche und zog einen Katalog hervor , der einen abgegriffenen Eindruck machte .
„Das ist hier auf Seite 52 abgebildet „
10.000 Euro Bearbeitungsgebühr für eine alte Katalogseite .
Frau Grässlich war unerschütterlich davon überzeugt , dass dieser alte Ladenhüter für die neuen Bundesländer gerade gut genug sei.
Heller bemerkte bei den Managern seines Bauherren erste Zeichen der Irritation .
Schwaetzker blieb unbeirrt .
Das waren ja alles Nebenkriegsschauplätze .
Jetzt holte er aus und hielt eine Laudatio auf Sten Warwin , den bedeutenden Lichtkünstler aus New York und welche Mühe es ihn gekostet hätte diesen Künstler von Weltformat für dieses Projekt zu gewinnen .
Frau Grässlich rollte tatsächlich Pläne aus .
Da waren in Hellers Planvorlagen etwas ungelenk mit Filzstift 5 farbige Striche gezogen , 5 Lichtleisten je 25 m lang sollten für 1,7 Mill. Euro die Eingangshalle verzieren .Im Kopf rechnete Heller den Preis pro Meter aus , dann hob Schwaetzker zu einer nicht endend wollenden Huldigung dieses Vorschlages aus und lobte die ungeheure Innovationskraft des Vorschlages .
Stille .
Die Manager des Bauherren schienen beeindruckt ,
Die Kunsthistoriker und Industriellen applaudiertem .
Schwaetzker lehnte sich selbstzufrieden und siegessicher zurück .
Die Sache schien angesichts der allgemeinen Zustimmung gelaufen .
Deswegen erschien es ungefährlich , dass Heller , der ewige Querulant , dieser fleischgewordene Stinkstiefel , noch etwas sagen dürfte :
„Ich weiß nicht , wer diese 5 ungelenken Striche gemacht hat , aber derjenige hat den Bau nicht gesehen oder die Pläne nicht verstanden . Es tut mir leid aber man sieht die Lichtleisten nicht .
Sie verschwinden fast gänzlich hinter den Treppenläufen „
Kann man von einer Galeristin verlangen , dass sie Pläne lesen kann .
Dumm gelaufen .
Der Präsident der Konzernniederlassung , der Herr Adlung , der bisher vornehm geschwiegen hatte , überwand seine diplomatische Zurückhaltung und sagte :
„Herr Heller hat leider recht , man sieht die Kunst eigentlich nicht „
Der Immobilienchef Neu , dessen Nase immer in die richtige Richtung zeigte , eine sog. Wind- oder besser Drehnase ., spürte die Richtungsänderung und begann , - vorsichtig verpackt - , mit verbalen Verrenkungen Zweifel zu äußern , die man als Hauch von Kritik deuten konnte .
Schwaetzker geriet in die Defensive , seine Vasallen übten sich in verbaler Hilflosigkeit , die in dem äußerst intelligenten und plausiblen Vorschlag endete , Heller könne ja die freischwingende Treppe über 8 Geschosse abreißen lassen, sie sei eben falsch konzipiert und dann wären ja die 5 Leuchtstoffröhren zu sehen .
Frau Grässlich saß wie ein sprachloses Häufchen Elend in der Ecke .
Jetzt ging es nur noch darum , das Puddinggesicht des Herrn Schwaetzker zu wahren .
Wie lautet da die goldene Brücke : Überarbeitung .
Schwaetzker blieb keine andere Wahl .
Zu seinen Leistungen für die 400.000 € zählte auch das Protokoll , das 14 Tage später mit der Quintessenz eintraf :
„Der Bauherr beauftragt nach einstimmiger Auffassung der Jury Sten Warwin mit Erstellung von 5 Lichtleisten für 1,7 Mill. Euro .“
In seiner ihm eigenen Selbstüberschätzung und Allmachtsvorstellung hatte er einfach Kraft seines Namens das Gesprächsergebnis verfälscht .
Der Präsident der Konzernniederlassung , der sich vom Fliesenleger hochgearbeitet hatte , verlor die Contenance :
„Der spinnt wohl total . Ich kaufe doch keine Lichtleisten , die ich auch im Supermarkt kaufen kann , für 1,7 Mill. Euro und dann kann man sie noch nicht einmal sehen .
Heller , Sie machen jetzt ein neues Konzept , aber der junge Künstler , der sich Gedanken gemacht hat , der sollte dabei sein . „
Heller antwortete : „ Ok , aber nehmen Sie doch noch das Foto für 20.000 €“
„Na gut“
Schwaetzker bekam seine 400.000 € incl. Künstlerhonorar für die Organisation eines total missglückten Kunstwettbewerbs .
Sten Warwin , seit langem schwer krank und seit Jahren nicht mehr arbeitsfähig , hat von alle dem gar nichts mit bekommen und starb kurze Zeit später .
Ob Schwaetzker noch eine Lichtplastik zum Vorzugspreis erhalten hat , ist nicht bekannt .
Bei bestimmten Anlässen sitzt er immer noch mit seinem Puddinggesicht , stets seine Selbstzufriedenheit ausstrahlend , rechts eben unserer Angie .
Bei den anderen Großprojekten konnte er seine Konzepte realisieren .
Die sehr renommierten Architekten mit dem gebückten Gang sprachen hinterher von einer ungeheuren Sachbeschädigung .
Zu guter Letzt :
Das Foto wurde Jahre später für ca. 1,0 Mill. € bei Sothebys versteigert ,