Gymnasium Bad Doberan (2. Preis)
Stil ist richtiges Weglassen des Unwesentlichen.
(Anselm Feuerbach)
Der Neubau des Gymnasiums „Friderico Francisceum“ wird als einfacher, gläserner Riegelbaukörper östlich der Einzelbauten am Alexandrinenplatz angeordnet.
Er bildet einerseits die rückwärtige Kulisse dieser unterschiedlichen Solitärgebäude am Straßenraum, die er auf diese Art und Weise unaufdringlich transparent „verklammert“. Anderseits definiert der an diesem Standort in Material und Form einfach gehaltene Baukörper ohne prätentiöse formale Ausbildung den Grünraum Prinzengarten.
Das notwendige Spannungsverhältnis zu den massiven Solitärbauten und die notwendige transparente Wirkung zum Freiraum bedingt eine Allseitigkeit der leichten Fassaden und beeinträchtigt weder vorhandene Bebauung noch Grünraum.
Wichtig ist die Unterordnung des Baukörpers unter die stadt- und landschaftsräumlich dominanten Randbedingungen.
Den akzentuierten Übergang zum Prinzengarten bildet der runde, pavillonartige Solitärbaukörper. Wesentlich ist, daß auf die ambivalente städtebauliche Situation zwischen denkmalgeschützter Bebauung und Grünraum mit einem einfachen zurückhaltenden diaphanen Baukörper reagiert wird, der sich auf ein Minimum an Grundfläche beschränkt. Daraus resultiert, daß südlich des Gebäudes eine Fußgängerbeziehung von dem Alexandrinenplatz über den Rosenwinkel zum Münster mit einer möglichen Querverbindung zum Rosengarten geschaffen werden kann.
Ziel dieser Konzeption ist die Einbindung des Prinzengartens in ein übergeordnetes städtebauliches, in Grünräume eingebundenes Fußwegenetz.