Herr Grabsch hatte seinen Karrieresprung in die Insolvenzabteilung der „Braunbank“ gemacht.

Anna Klamroth , die nach dem Rauswurf von Paul Hezard noch werwolfartig gegen Heller weitergekämpft hatte , setzte bis zur Lächerlichkeit  die Zermürbungsstrategie fort ,
indem sie u. a,  Kreditkarten sperrte , obwohl Deckung vorhanden war .
Heller schickte den Vorgang an den Vorstand , mit dem Hinweis , ob denn nun nicht  einmal Ruhe einkehren könne .
Anna Klamroth wanderte in die Provinz .
Zufall
Paul Hezard war der Revision zum Opfer gefallen .
Nachdem Heller den Brief hatte abschicken lassen , kehrte er wenig später aus dem Ausland zurück und bekam bei seiner Bank keinen Ansprechpartner .
In der Abteilung von Hezard  war Aufruhr .
Die Revision war im Haus .
Anna Klamroth  ließ sich in solchen Situationen immer sofort krank schreiben , später nahm sie regelmäßig ihren Burnout .
Nicht belegbarer „Burnout“ , diese Managermodekrankheit , ist ein beliebter und  natürlich glaubhafter Grund von „Mittelmaßmanager“ sich kritischen Situationen zu entziehen .
In einer Bank , die mafiaartig strukturiert ist , dürfen und sollen leitende Mitarbeiter wie Paul Hezard dubiose Geschäfte machen , das bindet sie ein .
Was sie aber  nicht dürfen , sie dürfen ihren Vorstand nicht belügen .
Die Schmiergeldgeschäfte, die Kreditbetrügereien , Kick-back -Orgien  wären nie ein Grund für einen Rauswurf gewesen , aber Hezard hatte seinen Vorstand Jochen Leinekant gesagt zur Absicherung seines Schmiergeldgeschäftes , - welch böses Wort -, sagen wir doch Provisionsgeschäft , dass der Kreditantrag von Heller von ihm befürwortet worden sein , die Gremien , . sprich Kreditprüfung - , aber abgelehnt hätten .
Nur hatte der Kreditantrag dem Kreditbüro nie vorgelegen .
Hezard hatte seinen Boss belogen .
Hier unterscheiden sich Bank und Mafia .
Bei der Mafia bedeutet dies den Tod im Säurebad , bei der Bank den lukrativen Rauswurf mit opulenter Schweigegeldvergütung ..
Wir leben eben doch in einer Zivilgesellschaft .
Doch  bei dem Stein , den Heller mit seinem Brief ins Rollen gebracht hatte , waren durch die Revision noch andere Täuschungen und Durchstechereien offenkundig geworden sein , die jetzt dem Aufsichtsratsvorsitzendem bekannt waren .
Da halfen auch die Dossiers nicht , die die „Braunbank“ über ihren Aufsichtsratsvorsitzenden und seine privaten , libidinös bedingten , Irrfahrten in nächtlichen Stunden angelegt hatte .
Leinekant soll Stunden in dem Büro von Hezard gewartet haben , bis dieser von einem Termin zurückkam , um ihn persönlich zu feuern .
Jetzt schossen sich die Jäger schon gegenseitig ab .
Das schaffte etwas Ruhe für Heller .
Hezard blieb nur noch der Weg in die Freiberuflichkeit als Unternehmensberater , - kann sich ja jeder nennen .
Das ist ja kein Lehrberuf . .
Vor Grabsch hatte noch ein sog. Sonderbetreuer ,- Heller fühlte sich in die Förderklasse versetzt - , der sich gelangweilt mit ihm beschäftigte .
Nun kam dieser Anruf :
„Ich bin Ivana Maas , ihre neue Sachbearbeiterin .
Ich würde sie gerne einmal kennenlernen ,“
Heller begab sich morgens auf den Weg und traf auf eine recht angenehme Erscheinung , - die Körpersprache sagt manchmal mehr als die Worte ,
Frau Maas war neu bei der „Braunbank“  und Heller fragte : :
„Wo waren sie denn vorher „

Antwort : „Bei der Volksbank XY „
Süffisant sagte Heller : „Da wären sie besser geblieben „
„Wieso“?
„Weil sie hier bei einer kriminellen Vereinigung arbeiten .“
Danach textete Heller die sprachlose arme Frau Maas in ihrer beruflichen Jungfräulichkeit zwei Stunden lang zu , stellte dar , welcher Manager mit wem krumme Geschäfte machte , wo Millionen , - u.a. bei einer Baufirma, die 3 Tage später pleite ging - ,  versickert waren
und , dass diese Stadt , die sich als Hauptstadt für Intrigenkultur hätte europaweit erfolgreich bewerben können , der Nährboden gesellschaftlich akzeptierter Wirtschaftskriminalität sei ,  seit ein sozialdemokratischer Kommunalpolitiker über mehrere Jahrzehnte  äußerst intakte mafiöse Strukturen geschaffen hätte  .
Der wurde dafür später sogar Ehrenbürger .
Noch nicht einmal Palermo würde es wagen , den Mafiaboss zum Ehrenbürger zu machen .
Dann wünschte er eine „gute Zusammenarbeit“ und verabschiedete sich höflich mit Dank für das „konstruktive“ Gespräch .
Sie sagte kein einziges Wort .
Zumindest hausintern hat die „Braunbank“ wohl keine Abhöranlagen , - sonst hätte doch wohl irgendeine Reaktion kommen müssen .
Es wurde eine ruhige und angenehme Zeit , wobei Frau Maas sich außerordentlich
bemühte , um das Engagement von Heller in ruhigen Fahrwasser zu halten .
Doch es wurde wieder einmal umstrukturiert .
Plötzlich kehrte Christian Schmaltz  als Vorstand zur  „Braunbank“ zurück .
Nach zahlreichen Unregelmäßigkeiten  , u.a. mit mehreren Börsengängen am „Neuen Markt“ , bei denen Anleger aus der Region Millionen , auch in den Taschen von Schmaltz ,verloren hatten , hatte ihn sein Ziehvater „Didi Herzog“, der intime Kumpel des sozialdemokratischen „Ehrenbürgers“ , als Vorstand bei einer Wohnungsbaugesellschaft geparkt , bevor ihn das Schicksal von Hezard ereilen konnte .
Schmaltz war es ja gewesen , der den Konkurs der Fa, Abel mit seinem gut bezahlten Berufslügner Schreiber („ In 14 Tagen ist das Geld da“) betrieben hatte .
Es kam , wie es kommen musste  , Frau Klamroth kehrte aus der Provinz , wo sie jahrelang ihren lukrativen Vernichtungsdrang nur unzureichend hatte ausleben können , an die Schaltstelle der Macht zurück  .
Die alten kriminellen Strukturen waren , leicht modifiziert , wieder hergestellt und optimiert worden.
In einem Beratungsgespräch teilte dann Frau Maas Heller mit , dass sie mit ihren Kunden in eine andere Abteilung versetzt werde .
„Zu Frau Klamroth ?“ fragte Heller
„Ja „ war die herbe Antwort .
Heller wurde sehr deutlich :
„Zu der kriminellen Natter geh ich nicht „
Damit schütze ich auch sie , weil ich ihnen Gewissenskonflikte , zumindest was mich  als Kunden betrifft , ersparen will .“
„Das hat es noch nie gegeben , dass sich ein Kunde die Abteilung aussucht „
Irgendwann ist immer das erste Mal , ich bleibe in der Abteilung Ahrens .“
Frau Klamroth rief an , säuselte Heller etwas vor : „von neuen Zeiten und , dass man positiv in die Zukunft schauen sollte und  lud ihn zum Essen ein , - kurzum , sie spulte das gesamte Einwickelprogramm in ihrer ganzen  Plumpheit herunter .
Heller  blieb ausnahmsweise  hart und höflich  und in der Abteilung Ahrens .
Er bekam Olga Sorge als Sachbearbeiterin ,die viel später , nachdem Anna Klamroth sie erfolglos versucht hatte , abteilungsübergreifend gegen Heller  zu instrumentalisieren , plötzlich auch nicht mehr da war , weil sie einen geographischen Karrieresprung gemacht hatte .
Wenige Monate später rief ihn Frau Maas an :
„Ich will mich bei Ihnen verabschieden .
Ich verlasse diese Bank und gehe in eine andere Stadt .
Alles , was sie über die „Braunbank“  sagen , lieber Herr Heller , ist richtig .

Der Fisch stinkt vom Kopf .
Mehr kann ich nicht sagen , sonst werde ich meines Lebens nicht froh .“
Es folgte noch ein emotionaler Exkurs über Frau Klamroth , die ihr , der Frau Maas , weil sie wohl die Schweinereien nicht mitmachen wollte , eine schlechte Beurteilung geschrieben hatte .
Heller erinnerte sich an einen seiner Steuerberater , der bestätigt hatte , dass Vennig sein Engagement mit Schmiergeldern manipuliert habe .
Dann zog sich dieser „Auchjurist“ in seine bürgerliche Deckung zurück .
„Wenn ich auspacke , kann ich mein Büro schließen „
Zivilcourage wird in jedem gesellschaftlichen System honoriert , wenn z.B.  jemand ein altes Mütterchen vor Ganoven schützt , die ihr die Handtasche wegnehmen wollen .
Plaudert ein Whistleblower über kriminelle Machenschaften , in die Wirtschaft und Politik involviert sind , kann Zivilcourage  tragisch enden .
Wenn er Glück hat , kommt er wie Gustl Mollath in die Psychiatrie oder wird wie ein Herr Schmenger , der nur seine Pflicht als Steuerfahnder tat , von dem brutalst möglichen Vertuscher , Roland Koch , für unzurechnungsfähig erklärt .
Störe das System nicht , dann kommst du in den Genuss aller bürgerlichen Freiheiten .
Heller empfahl seinem Steuerberater das Tragen von braunen Anzügen .
Auf die Frage . „Warum?“ konnte Heller es sich nicht verkneifen zu antworten .
„Damit man nicht sieht , wie die Scheiße an ihren Beinen runterläuft.“

Nach einem halben Jahr rief Frau Maas noch einmal an .
Sie brauchte
Informationen über Heller .
Innerlich schmunzelnd gab Heller ihr diese ,- es war nicht mehr so wichtig -, damit Frau Klamroth die Beurteilung von Frau Maas korrigieren konnte .