Eine Baugenossenschaft oder ein Bauverband benötigte ein neues Verwaltungsgebäude .

Den Wettbewerb gewann Heller von Heller und Vennig , kurz H + V ..
Der Präsident dieser Organisation hieß zufällig Curt Lothar Schieber , der Ehrenmann ,  und , da ein Architekt namens Muth wegen eines wie auch immer mal wieder rein zufälligen Abrechnungsfehlers noch einen „gut“ hatte bei „Kulturloddar“ , dürfte Heller nur die Planung machen und Muth Ausschreibung und Bauleitung .
„Eine Hand wäscht die andere „ war das Geschäftsprinzip von Schieber und durch seine Ehrenämter hatte er viele Hände zum Waschen .
Alles sauber .
Nach Fertigstellung des Bauvorhabens  kam es in dem Sitzungssaal  zu einer festlichen Einweihungsfeier mit Ministern und vielen anderen wichtigen Menschen auf Zeit .
Da hielt das Parkett noch .
Zwei Wochen später (Klack , klack) begann es sich zu lösen .
Da keiner der Planungsbeteiligten bereit war , die Verantwortung zu übernehmen , wurde vom Gericht ein Gutachter namens eingeschaltet .
Der stellte fest :
1 Der Estrich hatte nicht die notwendige Trittfestigkeit
2 Das Holz das Parkettes hatte zu viel Feuchte beim Einbau
3 Die vorgeschriebenen Aufheizzeiten der Fußbodenheizung waren nicht eingehalten worden .
4 Es war der falsche Parkettkleber verwendet worden .
Der bauleitende Architekt bekam 20% Mitverantwortung , der Ingenieur für Heizungsplanung  10% Mitverantwortung und die Hauptschuld bekam Heller mit 70% , der für die Bauleitung und Ausschreibung nicht verantwortlich gewesen war .
Begründung : „Planungsfehler , da er Parkett auf Fußbodenheizung nie hätte vorschlagen dürfen .“
Heller dokumentierte viele Bauvorhaben , bei denen er die Bauleitung hatte , mit der derselben Ausführung ohne Schaden .
Den Richter ließ das völlig unbeeindruckt .
Er hatte ja das Gutachten eines öffentlich vereidigten Sachverständigen .
Alles andere wäre auch in Arbeit ausgeartet und der Rechtsfriede , ein hohes Gut , war immerhin mit diesem Gutachten schnell  hergestellt .
Der Gutachter aber  hatte noch viel Arbeit , denn Präsident Curt L. Schieber schlug ihn immer wieder als kompetenten Gutachter vor , was natürlich für diesen  sehr lukrativ war .
Abends ,wenn Schieber mal wieder von sich selbst begeistert war ,  genoss das Gefühl der Rache wie ein süßes Dessert .  
Da darf man doch schon einmal  sein Ehrenamt ein wenig missbrauchen  .
Das ist doch menschlich .
Merke :
 „ Gutachter sind zumeist nur Erfüllungsgehilfen einer korrekten Rechtsbeugung „