Behördenzentrum Frankfurt / Main  (2. Preis)

Der Esel ist das Pferd, das ein Gremium bestimmt hat.
(Prof. Gottfried Kiesow)

 

Wettbewerb in
1984 / 1987
Mitarbeiter
G. Jensen, C. Trautmann, K. Werner, J. Pysall
 
 
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Vorgeschlagen wurde ein Ensemble von fünf Hochhäusern, das gestalterisch mit der Struktur der benachbarten Gutleutkaserne korrespondierte. Erschlossen wurde das Planungsgebiet diagonal vom Hauptbahnhof über einen zwischen dem Behördenzentrum und der Gutleutkaserne angeordneten großzügigen Freiraum.

Fünf Hochhäuser (Finanzämter) wurden in einen blockbildenden Riegel gestellt, der gleichzeitig die funktionale Flexibilität und Verflechtungszone darstellt. Die zur Bahnlinie orientierten Höfe wurden durch lange Verbindungsgänge und Treppenhäuser schalltechnisch von dieser abgezont.

Die Finanzämter können sowohl vom Grünraum her als auch über die Höfe von der Mannheimer Straße erschlossen werden. Die Hauptzugänglichkeit des Komplexes erfolgt diagonal über einen Vorplatz, der sich zum Hauptbahnhof und dem "Campanile", der mittlerweile nicht mehr realisiert wurde, öffnet. In dem großen verbleibenden Grünraum wird lediglich ein Solitärbaukörper für zentrale Funktionen angeordnet.

Nachdem man in zwei Wettbewerbsverfahren nicht zu einer Einigung kam und das "name dropping", - Renzo Piano, Gottfried Böhm und James Stirling gaben nicht ab oder andere große Meister versagten kläglich -, erfolglos war, entschied man sich dafür, den mittelmäßigsten und ausdruckslosesten Entwurf zu prämieren.

Glück und Unglück des fragwürdigen "name droppings" liegen dicht beieinander, so daß man sich unter Abwägung des Risikos mit dem kleineren Übel eines mißglückten Mittelmaßes abfinden muß. Es ist allemal besser als ein total verunglückter Geniestreich.