Kunst am Bau, Arbeitsamt Braunschweig

Der Künstler ist zwar der Sohn seiner Zeit, aber schlimm für ihn, wenn er zugleich ihr Zögling oder gar ihr Günstling ist.
(Friedrich Schiller)

 
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Ein "Expertengremium" entschied sich mit 6:1 Stimmen für ein Objekt des sicherlich hervorragenden Bildhauers Franz Bernhard. Dieses Objekt hat sicherlich seine eigene Qualität, wird jedoch in seiner Wirkung an diesem Standort von den umgebenden Bauten eingeschränkt (Form, Proportion, Material). Es entsteht kein Zusammenspiel zwischen Architektur und Kunst.

Wenn man Kunst als Interpretation von räumlichen Situationen ansieht, die ggf. zeitlich limitiert ist, und nicht als statischen Element, so hat sich das Thema Kunst am Bau erübrigt. Es war dann nur eine kurzfristige, imagebildende, vielleicht auch aus einer Versorgungsmentalität (soziales Feigenblatt) und aus der wirtschaftlichen Begünstigung mittelmäßiger Künstler resultierende, degenerierte kulturelle Kompensationsstrategie.

Architektonische Restriktionen lassen sich durch spätere, additative Installation von Kunstwerken nicht kompensieren.